„Wir sind sehr froh, dass die Senatorin unserem dringlichen Appell gefolgt ist“, kommentiert Brigitte Wohner-Mäurer, Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins. „Die tierquälerischen Versuche an Affen, unseren nächsten Verwandten, sind weder ethisch vertretbar noch unerlässlich.“ Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, ergänzt mit Blick auf einen von Professor Kreiter eingereichten Eilantrag an das Verwaltungsgericht: „Die Versuche sind eine Schande für Bremen, daher ist es sehr erfreulich, dass die Politik nun deren Ende einläutet. Die Uni täte gut daran, zukünftig auf moderne, tierleidfreie Methoden zu setzen, anstatt nicht mehr zeitgemäße Forschungsreihen fortzuführen, die bis heute keine nennenswerten Ergebnisse liefern konnten und gesellschaftlich nicht länger akzeptiert sind.“ Die Tierschützer appellieren an das Gericht, dem Eilantrag nicht stattzugeben, sondern sich hinter die Entscheidung der Senatorin zu stellen. Der Ausstieg aus den Affenversuchen sei lange überfällig.
Hintergrund: Seit 1998 werden an der Universität Bremen Hirnversuche an Affen durchgeführt. Dabei sitzen die Tiere in engen Plexiglaskästen und müssen am Computerbildschirm Aufgaben lösen. Hierzu wird ihnen die Schädeldecke geöffnet und ein Haltebolzen in den Schädelknochen zementiert. Daran wird der Kopf festgeschraubt, damit die Affen ihn nicht bewegen können. Messelektroden, die operativ ins Gehirn eingesetzt werden, registrieren dabei die Hirnströme. Die Tiere müssen nicht nur die Schmerzen durch die Eingriffe ertragen: Um sie zur Mitarbeit zu zwingen, lässt man sie außerdem dursten und gibt ihnen nur dann tropfenweise Flüssigkeit, wenn sie ihre Aufgaben richtig lösen. Während der Versuche verbringen die Affen täglich bis zu sechs Stunden fixiert im Kasten. Die Tiere machen die Versuche nur so lange mit, wie sie durstig sind. Die Affen müssen diese monotonen Aufgaben Tag für Tag über Jahre hinweg ertragen. Danach werden die Tiere getötet und ihre Gehirne werden untersucht.