nicht jedes Wildtier braucht Hilfe !

Du hast ein Wildtier gefunden. Du denkst es braucht Hilfe und die möchtest Du dem Tier geben. Das ist wunderbar, aber bevor Du irgendetwas unternimmst, hole Dir fachkundigen Rat.

Im Zeitalter der Handys ist es einfach, den nächstgelegenen Tierschutzverein anzurufen, oder auf Facebook zu posten. Möglichst mit Bild in den Gruppen, wie z.B. "wildvogelvogelhilfe-notfälle" oder "wildtier-nothilfe".

Erst einmal ist es wichtig, die Lage genau zu beurteilen. Um welches Tier handelt es sich und braucht das Tier wirklich Hilfe?

Wildtier gefunden - Vogel

Im Frühjahr werden vermehrt Jungvögel gefunden. Viele dieser Jungvögel haben das Nest schon verlassen, sind aber flugunfähig und werden von Ihren Eltern am Boden noch einige Zeit gefüttert. Daher immer vor der Entnahme: Jungvögel beobachten (manchmal sind die Jungtiere über Stunden allein, das ist nicht ungewöhnlich) und schauen, ob die Eltern ihn weiter versorgen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Jungvogel in einem geschützten Bereich sitzt und nicht verletzt ist.
Aber auch ein auf der Straße gefundener Jungvogel kann in ein nahegelegenes Gebüsch gesetzt werden. Manchmal sogar in die üblichen Pflanztröge, die man im Straßenbild sieht. Wenn ein Nest noch in erreichbarer Nähe ist, kann man den Jungvogel auch vorsichtig wieder ins Nest setzen. Die Eltern finden ihren Nachwuchs! Ist ein Jungvogel aber in wirklicher Gefahr, weil die Eltern über Stunden nicht kommen, oder ist er verletzt, muss ihm natürlich geholfen werden. Dazu ist es wichtig, den Vogel erst einmal warm zu setzen. Kein Futter, kein Wasser!

Ein Fachkundler muss zwingend feststellen, um welchen Vogel es sich handelt. Jeder Jungvogel braucht eine individuelle Versorgung. Ein Foto ist da sehr hilfreich, welches an die jeweiligen Helfer verschickt werden kann (siehe oben). Verletzte Vögel gehören natürlich zu einem Tierarzt, auch wenn die Katze einen Vogel gebracht hat und man keine direkten Bissspuren findet, braucht das kleine Vögelchen medizinische Versorgung. Katzenbisse- und Kratzer sind hoch infektiös.
Bevor man einen Jungvogel aufnimmt, wäre es gut, sich über die weitere Unterbringung Gedanken zu machen. Wenn man nicht selbst päppeln kann (das ist außerordentlich schwierig und braucht lange Erfahrung und Sachkunde), muss schnell ein Päppler gefunden werden. Leider sind im Frühjahr fast alle Organisationen und Privatleute hoffnungslos überfüllt. Daher kann nicht jedem Tier geholfen werden. Das ist traurig, aber die Realität. Aber versuchen sollte man es natürlich.

 

Gute Chancen einen Platz zu finden, haben Mauersegler und alle Greifvogelarten.

Mauersegler werden am Boden nicht weiter von den Eltern versorgt und können auch vom Boden aus nicht auffliegen. Sie sind immer in akuter Not.

Hier findest Du eventuell erste Hilfe.

 

Alle Greifvögel  sind in Deutschland streng geschützt. Es ist sogar verboten, sie aus der Natur zu entnehmen, wenn nicht eindeutig feststeht, dass sie verletzt oder krank sind (Bundesnaturschutzgesetz). Solltest Du also einen Greifvogel sichten, der eventuell Hilfe braucht, gibt es in Wuppertal zwei Adressen, wo man Dir helfen kann: Stadt Wuppertal und Falknerei Bergisch Land.

Wildtier gefunden - Eichhörnchen

Junge Eichhörnchen  werden oft im Frühsommer oder Endsommer gesichtet. Nicht immer sind die putzigen Gesellen hilfebedürftig. Wenn die Tiere nicht Deine Nähe suchen, oder sogar an Dir hochkrabbeln, sind das oft „Jugendliche“ die ihre Welt erkunden und die Mutter ist nicht fern. Sollten die Hörnchen aber Deine Nähe suchen, braucht das Jungtier dringend Hilfe. Wickel es in einen Schal oder Mütze, oder ähnliches und setze es zu Hause in einen Karton und melde Dich hier beim Eichhörnchen Notruf.

Ausgewachsenen, verletzten Eichhörnchen ist mit Vorsicht zu begegnen. Eichhörnchen sind eigentlich Fluchttiere. Wenn sie nicht mehr fliehen können, werden sie sich heftig wehren, wenn man ihnen helfen möchte. Daher nie ohne Handschuhe oder dickes Handtuch versuchen, das Tier hochzuheben. Auch hier wende Dich schnellstmöglich an den Eichhörnchen Notruf oder wende Dich an den nächsten Tierarzt.

Wildtier gefunden - Igel

Igel sind nacht- und dämmerungsaktive Tiere. Daher sieht man sie tagsüber nicht. Wenn man einen Igel aber tagsüber sieht, der nicht wegläuft, um sich schleunigst einen neuen Unterschlupf zu suchten z.B. wenn er bei Gartenarbeiten aufgescheucht wurde, kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass der Igel Hilfe braucht.

Diese ist erforderlich wenn:

  • der Igel apathisch und/ oder mager ist
  • der Igel verletzt ist
  • Igel die vor dem Frostbeginn nicht mindestens 500 Gramm wiegen und auch tagsüber herumlaufen. Den Igel dann möglichst mit Handschuhen oder Handtuch aufnehmen und in einen Karton setzen und warm halten

Hier findest Du schnell Hilfe:
www.igelschutz-wuppertal.de (Tel. 0202/3097717)  oder
www.igelschutz-ev.de (Tel. 0202/603403)

Wildtier gefunden - Rehe, Füchse etc.

Größeres jagbares Wild, darf man der Natur nicht entnehmen, sondern muss den zuständigen Jagdausübungsberechtigten informieren. Die Adressen erhält man bei der Polizei oder Feuerwehr.

Polizei: 0202/2840

Feuerwehr: 0202/563111

Der Jagdausübungsberechtigte ist aufgrund der Pflicht zur Hege nach § 1 Bundesjagdgesetz angehalten geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Hast Du noch offene Fragen?

Bitte nimm Kontakt mit dem Tierschutzverein Wuppertal auf.
Wir helfen Dir gerne weiter. Deine Informationen werden natürlich vertraulich behandelt.
Tel.: 0202 / 73 51 36