Das Leid der Streunerkatzen

Eigentlich gibt es den Begriff „Streunerkatzen“ nicht. Dieser hat sich nur im Unterschied zu „Wildkatzen“ etabliert.

Denn Streunerkatzen sind keine Wildkatzen, sondern verwilderte Hauskatzen. Das ist ein großer Unterschied.

Wildkatzen leben in Wäldern oder halb offenen Landschaften und und werden von uns Menschen so gut wie nicht wahrgenommen. Sie können sich vollständig selbst versorgen.

Streunerkatzen sind zwar auch scheu und ängstlich, suchen aber eher die Nähe des Menschen. Sie können sich nicht ausschließlich selbst versorgen.

Streunerkatzen in der ersten Generation hatten einmal ein Zuhause, wo sie gefüttert und versorgt wurden. Aus welchen Gründen auch immer, sind sie vom Besitzer getrennt worden und suchen wieder verzweifelt nach Schutz und Futter. Im schlimmsten Fall sind sie nicht kastriert und der Nachwuchs einer einzigen weiblichen Katze  kann nach 10 Jahren bis zu 80 Millionen Katzen betragen.

Streunerkatzen sind alle unterernährt, krank, von Parasiten befallen und oft auch sehr scheu. Sie verkraften Schlechtwetterperioden schlecht, können ihre Nachkommen nicht ausreichend versorgen und erreichen nicht das normale Alter einer behüteten Hauskatze. Streunerkatzen werden manchmal nur wenige Jahre alt. Das Leben auf der Straße ist hart, besonders für die Jung- und Muttertiere. Tierschutzvereine bemühen sich, so viele Streunerkatzen wie möglich zu kastrieren, registrieren- und medizinisch versorgen zu lassen, um sie dann an betreuten Futterplätzen wieder in die Freiheit zu entlassen.

Ab der zweiten Generation sind das keine zahmen Katzen mehr, sondern sie sind verwildert und wehrhaft. Trotzdem liegt in ihrer Genetik nicht der Überlebensinstinkt, wie ihn Wildkatzen haben und sie sind daher immer auf Hilfe angewiesen. Findet man eine Mutterkatze mit ihrem Wurf früh genug und es gelingt sie einzufangen, dann kann man die Kleinen ungefähr bis zur achten Woche zahm bekommen und eventuell weiter vermitteln. Danach wird es sehr schwierig, die Kitten an die menschliche Hand zu gewöhnen.

Streunerkatzen leiden sehr häufig unter Katzenschnupfen, einer hoch ansteckenden Virusinfektion, die zum Tode führen kann. Oder sie holen sich bei Revierkämpfen FIV, in der Bevölkerung auch Katzenaids genannt, welches u.a. durch Bisswunden übertragen wird.

Auch häufig sind Durchfallerkrankungen, Würmer und Parasiten, wie Flöhe und Zecken.

Ebenso verunfallen Streunerkatzen oft im Straßenverkehr oder bei Stürzen etc.

Die Tiere leiden unendliche Qualen, wenn ihnen nicht geholfen wird und verenden oft unter schrecklichen Schmerzen.

Um die Population dieser bemitleidenswerten Tiere einzuschränken bedarf es der ständigen Aufklärung in der Bevölkerung, auch über die Kastrationspflicht von Freigängern (in Wuppertal seit dem 1.7.2019 eingeführt) siehe hier

und die Verantwortung jedes Einzelnen, seine Katzen (auch Wohnungskatzen) kastrieren und registrieren zu lassen. Denn auch Wohnungskatzen finden Wege nach draußen, wenn die Hormone verrückt spielen.

Jeder Katzenbesitzer der sein Tier nicht kastrieren lässt, macht sich mitschuldig !

 Eine Streunerkatze einzufangen ist sehr aufwendig und kann auch schon mal ein paar Tage dauern. Dazu werden Katzenfallen aufgestellt, die mit besonders leckerem Futter bestückt sind, um die Tiere anzulocken. Wenn die Katze schon angefüttert ist, sollte die Fütterung am Tag zuvor eingestellt werden, damit der Hunger größer ist als die Angst vor der Falle.

Die Falle muss beobachtet werden. Das Tier darf in keinem Fall über einen längeren Zeitraum in der Falle sitzen. Ist das Tier eingefangen ist die Falle abzudecken und eine sofortige Verbringung zum Tierarzt muss gewährleistet sein.

Das ist ein Aufwand, den Tierschutzvereine  in den meisten Fällen nicht leisten können, dafür tragen sie aber alle anfallenden Kosten und helfen auch bei einer eventuellen Vermittlung. 

Weitere Infos hier.

Das Aussetzen von Tieren ist verboten und wenn man ein Tier aus verschiedenen Gründen nicht mehr halten kann, sollte man gegen eine wirklich geringe Gebühr sein Tier in ein Tierheim bringen.

Je nach finanzieller Lage, werden die Tiere auch kostenlos aufgenommen. Da bekommt die Katze die Chance auf ein neues gutes Zuhause und muss nicht den Leidensweg einer Streunerkatze gehen.

Aus Mitleid füttern manche Menschen Streunerkatzen in ihren Gärten an und geben ihnen vielleicht auch eine kleine Hütte im Winter. Das ist aber nicht genug.

Die Tiere müssen in jedem Fall kastriert- und medizinisch versorgt werden. Dazu sind Tierschutzvereine auf die Hilfe dieser Menschen angewiesen. siehe oben

 

Hast Du noch offene Fragen?

Bitte nimm Kontakt mit dem Tierschutzverein Wuppertal auf.
Wir helfen Dir gerne weiter. Deine Informationen werden natürlich vertraulich behandelt.
Tel.: 0202 / 73 51 36