auf den Hund gekommen...

Hund

Ein Hund ist wie der Mensch ein individuelles Lebewesen. Es gibt Rassen mit einem hohen Bewegungsdrang, mit einem Beschützerinstinkt oder mit einem Jagdinstinkt. Dann gibt es Hunde, die es eher ruhig und gemütlich mögen und mit langsamen Spaziergängen zufrieden sind. Es gibt große und kleine Hunde, Hündinnen und Rüden, Rassehunde und Mischlinge. Da verliert man schnell den Überblick.

Welcher Hund soll es denn nun sein? Der passende Hund ist eng mit Deiner Lebensweise und Deinen Bedürfnissen verknüpft. Wie lebst Du und wo lebst Du? Danach sollte ein Hund ausgesucht werden. Bist Du selbst nicht besonders agil, sollte auch der Hund keinen großen Bewegungsdrang haben. Lebst Du in der Stadt in einer Mietwohnung, ist der kleinere Hund passender als der Große. Leider werden Hunde meist nach ihrem Aussehen angeschafft und nicht nach ihrem Verhalten. Wenn sich aber die Bedürfnisse des Hundes mit den eigenen Bedürfnissen weitgehend decken, wird es im Zusammenleben nur wenige Schwierigkeiten geben.

Daher prüfe vor der Anschaffung welcher Hund in Dein Leben passt. Damit vermeidest Du eine Menge Probleme für Dich und Deinen zukünftigen Hund. Siehe hier.

Egal für welchen Hund Du Dich entscheidest ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung auf jeden Fall anzuraten. Ob nun Schäferhund oder Chihuahua. Beide können Unfälle verursachen. Eine Haftpflichtversicherung deckt Schäden ab und ist schon recht günstig bei verschiedenen Gesellschaften abzuschließen.

Hunde sind hochsoziale Lebewesen. Unter natürlichen Bedingungen verbringen sie ihr ganzes Leben in einem familiär geprägten Sozialgefüge, das aus festen Strukturen und Bindungen besteht. Jedes Mitglied übernimmt darin eine bestimmte Rolle. Dadurch sichert die Hundegruppe ihr Überleben. Für unsere heutigen Haushunde ist der Mensch der Sozialpartner geworden. Strukturen und Regeln sind aber ebenso wichtig, damit der Hund weiß, was von ihm erwartet wird und welchen Platz er einnimmt. Soziale Kontakte sind für den Hund überlebenswichtig. Daher sollte der Hund nicht in einen Zwinger gesperrt werden, nicht an der Kette gehalten werden und auch nicht über viele Stunden am Tag alleine sein.

Anschaffungen

Natürlich sollte man sich immer bei den umliegenden Tierheimen umsehen. Die Mitarbeiter können die Hunde ganz gut einschätzen und auch etwas zu deren Charakter sagen. In Tierheimen gibt es auch Rassehunde jeder Art!
Wenn Du einen Hund vom Züchter kaufen möchtest, achte immer auf die Punkte unter dem Abschnitt "Seriöse Züchter- Worauf musst Du achten?".

Lass Dir Zeit, auch wenn Du nicht sofort das passende Tier findest. Immerhin ist es eine Anschaffung, je nach Alter des Hundes, für viele Jahre. Wenn Du Deinen Hund gefunden hast, solltest Du vor dem nach Hause holen Folgendes schon bereit halten:

  • Standsicherer Wasser- und Fressnapf.
  • Halsband und/oder ein wirklich gut sitzendes Geschirr und passende Leine.
  • Eventuell Spielzeug. Oft zeigt der Hund an ganz einfachen Dingen Interesse, ohne dass man überteuertes Spielzeug kaufen muss. Manches kann man auch selbst herstellen. Gib einfach bei einer Suchmaschine „Hundespielzeug – selber machen“ ein. Da wirst Du garantiert fündig.
  • Je nach Fellbeschaffenheit Bürste, Kamm und/oder Striegel.
  • Je nach Größe des Hundes muss ein sicherer Rückzugsort geschaffen werden. Da bieten sich Körbchen oder Liegekissen an. Dieser Rückzugsort gehört dem Hund. Dieser sollte einen ruhigen Standort haben und immer für den Hund erreichbar sein. Kinder sollten verstehen, den Hund dort nicht zu stören oder ihn zu bedrängen.
     

Bewegung

Hunde brauchen mehrmals täglich die Möglichkeit sich zu lösen. Schnüffeln und Revier markieren, ebenso Kontakt zu anderen Hunden gehört zu ihrem Sozialverhalten. Hunde brauchen Bewegung. Ein ständig nur an der Leine geführter Hund, kann diesem Bewegungsdrang nicht Folge leisten. Sollte der Hund noch nicht einwandfrei gehorchen, gibt es heute viele Möglichkeiten Hunde frei laufen zu lassen. Z.B. auf umzäunten Hundeplätzen, die es fast in jeder Stadt zu mieten gibt. Dort kann man sich mit anderen Hundebesitzern treffen und dem eigenen Tier die Möglichkeit geben, sich richtig auszutoben.
 

Pflege

Langhaarhunde machen ein wenig mehr Arbeit als ihre kurzhaarigen Artgenossen. Das Fell sollte regelmäßig gebürstet werden, damit die Haare nicht verfilzen. Besonders im Frühjahr und Herbst sollten lose Haare gründlich entfernt werden. Baden sollte der Hund nur in den Fällen einer besonderen Verschmutzung und mit einem guten Hundeshampoo, damit die Haut gesund bleibt. Manchmal reicht aber auch das abbrausen mit warmem Wasser. Sehr junge, alte und kranke Hunde können eventuell im Winter einen Kälteschutz benötigen. Grundsätzlich werden gesunde und agile Hunde  durch ihr Fell ausreichend geschützt.
 

Ernährung

Um gesund zu bleiben benötigt der Hund hochwertiges Futter. Der Hund ist im Gegensatz zur Katze kein reiner Fleischfresser. Gute Alleinfuttermittel decken den Bedarf des Hundes vollständig ab. Sollten man sich für eine andere Fütterungsmethode, wie z.B. das „Barfen“ entscheiden, setzt das eine gründliche  und tiefgreifende Kenntnis auf diesem Gebiet voraus. Hunde sind aber keine Vegetarier. Daher ist diese Ernährungsmethode abzulehnen.

Letztlich muss jeder Hundehalter selbst herausfinden, wie er seinen Hund ernährt. Sich aber bei der Entscheidung nicht von Trends beeinflussen lassen, sondern bei Unsicherheit mit dem Tierarzt oder Ernährungsspezialisten Rücksprache halten. Auch Tierheimmitarbeiter haben gute Erfahrungswerte. Wie oft und wann gefüttert wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Alter, Größe, Bewegungsverhalten, eventuell Krankheiten, Welpen, säugende und tragende Hunde. Sauberes und frisches Wasser sollte immer zur Verfügung stehen.

Tipp: Frage nach dem Futter, welches der Hund bisher bekommen hat. Biete ihm das weiter an und stelle das Futter nach und nach, nach Deinen Vorstellungen um.

Erziehung

Um Mensch und Hund gerecht zu werden und ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten, ist es notwendig, dass der Hund auf Kommandos unbedingt hört, nicht an der Leine zieht und im Freilauf abrufbar ist. Das erfordert einiges an Training und viele Wiederholungen, bis der Hund versteht was von ihm erwartet wird. Trainingserfolge sollten immer positiv verstärkt werden, Misserfolge nicht bestraft werden. Der Hund darf nicht überfordert werden, damit er die Freude am gemeinsamen Lernen nicht verliert. Sehr hilfreich sind hier gute Hundeschulen, wenn man selbst noch nicht so versiert ist. Denn auch Frauchen und Herrchen müssen lernen. Im besten Fall können sie ihren Hund lesen und so sein Verhalten viel besser verstehen und dementsprechend reagieren.
 

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung Deines Hundes trägt zu einem gesunden Hundeleben bei. Dabei hilft ein regelmäßiger Kontakt zu dem Tierarzt Deines Vertrauens. Neben Impfungen und eventuellen Wurmkuren berät Dein Tierarzt bei allen Problemen rund um die Gesundheit Deines Hundes. Bei Auffälligkeiten sollte auf jeden Fall immer ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Daher gilt der Grundsatz: Lieber einmal mehr zum Tierarzt als einmal zu wenig. Eigenmächtige Behandlung kann schnell lebensbedrohlich werden. Im Laufe seines Lebens kann ein Hund erkranken oder verunfallen. Eine OP- und/oder Krankenversicherung kann da sehr hilfreich sein. Tierärzte sind teuer!
 

Chippen und registrieren

Der Hund sollte zwingend mit einem Mikrochip gekennzeichnet werden, damit er im Notfall als Dein Hund identifiziert werden kann. Dazu gehört das Registrieren mit der vorhandenen Chipnummer bei Findefix oder Tasso. So ist gewährleistet, sollte der Hund entwischen oder sogar entwendet werden, dass Du sofort benachrichtigt wirst, wenn Dein Hund wieder aufgefunden wird. Mehr Infos zu Findefix und Tasso findest du hier.

Weitere ausführliche Informationen zur Haltung eines Hundes findest Du beim Tierschutzbund hier.
 

Achtung mit der Flexileine

Flexileinen können schwere Verletzungen bei Deinem Hund und anderen Hunden verursachen.  Auch kann man sehr schnell Kinder oder andere Menschen damit verletzen. Es ist wichtig die Handhabung sicher zu beherrschen.  In der Stadt sind Flexileinen nicht zu empfehlen. Immer häufiger hört man von Todesfällen, weil  der Hund an der Flexileine auf die Straße läuft, bevor der Besitzer reagieren kann.
 

Achtung Supermarkt

Seitdem auch der Letzte bemerkt hat, dass man mit Hundewelpen viel Geld verdienen kann oder auch mit der vermeintlichen Hilfe bei der Wiederbeschaffung, werden Hunde vermehrt vor Geschäften gestohlen. Lass Deinen Hund während Deines Einkaufs zu Hause. Dann ist Dein Hund auf der sicheren Seite. Mittlerweile werden Hunde sogar aus dem eigenen Garten entwendet. Habe also immer ein Auge auf Dein Tier!!
 

Achtung Auto

Jedes Jahr aufs Neue liest man von den qualvollen Todeskämpfen eingeschlossener Hunde im Auto bei hohen Temperaturen. Auch wenn es lästig sein mag und ein gewisses Maß an Organisation bedeutet, den Hund nicht im Auto mal kurz zu „parken“. Lass Deinen Hund bei sommerlichen Temperaturen nie im Auto! Dazu reichen schon Temperaturen über 15 Grad, wenn die Sonne auf das Autodach scheint. Im Inneren klettern die Temperaturen in Windeseile. Und die Sonne wandert. Auch wenn Du das Auto im Schatten abstellst, kann es schon eine halbe Stunde später in praller Sonne stehen!
 

Achtung Auflagen

Jeder Hundehaltung ist steuerpflichtig. Die Steuer wird direkt an die Kommune entrichtet und ist unterschiedlich in der Höhe. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Befreiung oder Minderung möglich. Weitere Informationen, auch ein online Formular zur An-und Abmeldung, findest Du hier.

Für Hunde ab einer bestimmten Größe oder einer bestimmten Rasse sind eine Haftpflichtversicherung, ein Sachkundenachweis und eventuell weitere Auflagen vorgeschrieben. Nähere Informationen durch das Veterinäramt zu den einzelnen Vorgaben findest Du ebenfalls über den oben genannten Link unter „Downloads“.

Ganz wichtig:

Hunde bestimmter Rassen dürfen nur aus einem Tierheim übernommen werden. Siehe hier Listenhunde.

Jegliche Einfuhr oder private Übernahme ist verboten.

Welpen werden oft unter einer falschen Rassebezeichnung angeboten….bitte informiert Euch, bevor Ihr einen Hund bestimmter Rassen kauft oder unsicher seid. Solltest Du mit einem solchen Hund auffällig werden, wird der Hund Dir in jedem Fall entzogen und muss in ein Tierheim verbracht werden. In allen Tierheimen in Deutschland sitzen unzählige Hunde bestimmter Rassen. Oft, weil ihre Besitzer sich nicht ausreichend informiert haben, obwohl die Auflagen für sie leicht zu erfüllen gewesen wären. Einmal im Tierheim, ist die Vermittlung sehr schwierig. So fristen diese tollen, meistens sehr friedfertigen wunderschönen Tiere ihr Leben in Gefangenschaft..

Informationen des Veterinäramtes