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Ein Tier möchte für immer bleiben !

Überlegungen vor der Adoption

Seit Jahrtausenden begleiten Tiere uns Menschen. Wenn man von der Nutztierhaltung absieht, gehört der Wunsch eines tierischen Mitbewohners zum Urbedürfnis vieler Menschen. Warum ist das so?

Vielleicht möchte man nicht alleine sein? Möchte man nach der Arbeit freudig begrüßt werden? Möchte man seine Kinder mit Tieren aufwachsen sehen? Möchte man ein Tier zum kuscheln haben? Möchte man Sport machen mit einem Tier oder auf Spaziergängen nicht alleine sein? Möchte man sich schmücken und beneidet werden um ein Tier? Möchte man ein gutes Gefühl haben ein Tier „gerettet“ zu haben?

Diese Fragen sollte man sich stellen, bevor man sich zur Adoption oder Anschaffung eines Tieres entschließt.

 

 

In der Beantwortung sollte man sehr ehrlich sein und sich seiner Beweggründe bewusst sein, denn das ist der erste Schritt. All diese Gründe sind legitim, aber passen sie auch zum zweiten Schritt?

Was möchte das Tier?

Diese Frage ist deutlich wichtiger, übernimmt man doch Verantwortung für viele Jahre.

Jedes Tier hat je nach Rasse und Art unterschiedliche Bedürfnisse. Voraussetzung für egal welches Tier ist: es muss zum neuen Besitzer passen und der Besitzer zu ihm. Aussehen und Rasse sollten bei der Anschaffung nicht nur im Vordergrund stehen, auch die „Chemie“ zwischen Besitzer und Tier sollte stimmen. Darüber hinaus sind einige Punkte bei allen Tieren gleich.

 

Tiere brauchen Zeit

und ganz unterschiedliche Aufmerksamkeit:
Pflege, füttern, Gehege säubern, spielen, soziale Kontakt ermöglichen und fördern.
Der Hund muss z.B. mehrmals am Tag Gassi geführt werden. Bei jedem Wetter!
Ist vielleicht eine Hundeschule nötig? Oder regelmäßige Tierarztbesuche?

Ist diese Zeit wirklich vorhanden? Wie oft seid Ihr zuhause? Wie oft könnt Ihr Euch um ein Tier kümmern? Wieviel Stunden müsst Ihr arbeiten? Habt Ihr Hilfe, wenn Ihr mal verhindert seid oder krank werdet?
Fahrt Ihr gerne in den Urlaub? Kann das Tier eventuell mit (nur Hunde) oder gibt es eine zuverlässige Unterbringung für die Zeit? Ist jeder in der Familie mit dem Tier einverstanden und hat Verständnis für den Zeitbedarf des Tieres? Könnt Ihr Euch auch langfristig um ein Tier kümmern? Wie sieht die eigene Lebensplanung aus, passt dort ein Tier eventuell über Jahre ins Konzept? Tiere können sehr alt werden. Einige 10, 15 oder sogar 80 Jahre alt. Könnt Ihr diese Verantwortung tragen?

 

Tiere brauchen Geduld

Was ist, wenn ein Tier nicht den Erwartungen entspricht? Habt Ihr die Geduld an Verhaltensauffälligkeiten zu arbeiten, Euch zu informieren, wie man dem Tier helfen kann zu lernen? Seid Ihr selbstkritisch und fragt Euch, ob es vielleicht an Euch liegt, wenn etwas nicht klappt? Seid Ihr offen für die Bedürfnisse des Tieres und seid bereit Eure eigenen Bedürfnisse auch einmal hinten an zu stellen? Wenn ein Tier krank ist, habt Ihr die Geduld es zu versorgen? Und wenn ein Tier alt wird, habt Ihr die Geduld es zu begleiten bis zum Ende?

 

Tiere machen Dreck

Kann man über Missgeschicke hinweg sehen? Ist es nicht so schlimm, wenn die Möbel zerkratzt werden, oder z.B. der Hund bei Regen und Matsch sich schüttelt und Boden und Tapete beschmutzt? Darf auch etwas kaputt gehen? Kann man mit den Haaren leben? Oder gibt es Allergien in der Familie, die einen zwingen könnten, das Tier wieder abzugeben? Tiere brauchen je nach Art viel Platz. Steht der zur Verfügung?

 

 

Tiere kosten Geld

Könnt Ihr einen festen Betrag, je nach Tierart, monatlich aufbringen? Seid Ihr darauf vorbereitet, dass Tierarztkosten sehr schnell in die Hunderte, wenn nicht in die Tausende gehen können? Könnt Ihr Euch eine Versicherung leisten? Könnt Ihr für hochwertiges Futter sorgen? Ist genug Geld für die Pflege vorhanden?

 

Im Tierheimalltag werden Tiere abgegeben oder im schlimmsten Fall ausgesetzt, weil sich Tierhalter  im Vorfeld diese Gedanken nicht machen. Es ist so einfach ein Tier zu bekommen, bei E-Bay oder anderen Portalen, im Ausland oder auch im Bekanntenkreis. Oft werden Tiere zum Wanderpokal, weil der Besitzer sich im Vorfeld alles viel einfacher und günstiger vorgestellt hat.

Bitte seid ehrlich zu Euch und verzichtet auf ein Tier, wenn Ihr die Zeit nicht habt, über Jahre die Verantwortung nicht tragen könnt oder auch das nötige Geld fehlt.

Tiere sind uns hilflos ausgeliefert. Wir haben zu verantworten, dass es ihnen zeitlebens gut geht.

Es gibt viele Möglichkeiten trotzdem nicht auf ein Tier zu verzichten. Werdet Gassigänger oder Katzenstreichler im Tierheim. Vielleicht auch Pflegestelle für einen Verein, oder schaut ob nicht ein Tierbesitzer im Umfeld Hilfe brauchen kann.

Solltet Ihr alle Fragen mit ja beantwortet haben und Euch nun mit einem guten Gefühl entschließen, ein Tier zu adoptieren dann schaut doch unter „Haltung und Pflege“ nach weiteren Informationen.

Wir freuen uns, wenn Ihr einem Tier ein tolles und lebenslanges Zuhause geben könnt!

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