Tod auf der Straße: Neuer Katzenschutzreport des Deutschen Tierschutzbundes deckt immenses Leid bei Straßenkatzen auf

Straßenkatzen im Tierheim. Die Lebenserwartungen von Kitten in menschlicher Obhut sind vierzigmal so hoch wie die von denen, die auf der Straße leben. Copyright: Tierschutzverein Mühlhausen u.U. e.V

Ein neuer Report des Deutschen Tierschutzbundes belegt, dass sich das Leid der Millionen Straßenkatzen in den letzten Jahren zu einem der größten unbemerkten Tierschutzprobleme in Deutschland entwickelt hat: Ein bundesweiter Missstand, der immer größere Dimensionen annimmt. Tierschutzvereine und Tierheime kommen an ihre Grenzen und können das Katzenelend nicht alleine bewältigen. Der Deutsche Tierschutzbund fordert deshalb die Bundesregierung auf, eine bundesweite Kastrationspflicht für Katzen einzuführen. Parallel startet der Verband am 8. August, dem Tag der Katze, die Kampagne „Jedes Katzenleben zählt“.

„In der öffentlichen Wahrnehmung und bei politischen Entscheidungsträgern ist die Brisanz des Themas noch immer nicht angekommen. Straßenkatzen leiden im Verborgenen; ihr Leben ist qualvoll und vor allem kurz! Um den Teufelskreis der unkontrollierten Fortpflanzung zu durchbrechen und das Leid zu stoppen, braucht es dringend eine bundesweite Regelung für mehr Katzenschutz, die eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht beinhaltet“, fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Bislang schultern Tierschutzvereine die Verantwortung meist alleine; sie kämpfen täglich dafür, das Leid der Tiere zu mindern. „Ein Unding“, so Schröder - angesichts des Staatsziels Tierschutz. „Die Tierschutzvereine und Tierschützer müssen endlich die ihnen zustehende Unterstützung erhalten.“

Der Katzenschutzreport enthält aktuelle Ergebnisse aus zwei bislang unveröffentlichten Online-Umfragen, die der Deutsche Tierschutzbund zusammen mit Goldwind und YouGov umgesetzt hat. So wurden sowohl die dem Verband angeschlossenen Mitgliedsvereine (Goldwind) als auch Katzenbesitzer (YouGov) befragt. Dadurch gelingt es dem Verband, ein möglichst genaues Bild über die Situation der Straßenkatzen in Deutschland zu zeichnen. Eine Tierheim-Trendumfrage von 2020 ergänzt die aktuellen Umfrageergebnisse. Der Report veranschaulicht in fünf Kapiteln unter anderem, warum es in Deutschland überhaupt Straßenkatzen gibt, welche Rolle Katzenbesitzer dabei spielen, weshalb die Population von Straßenkatzen immer weiter ansteigt und aus welchen Gründen die bisherigen politischen Förderungen für den Katzenschutz unzureichend sind. Er verdeutlicht, wie groß der personelle und finanzielle Aufwand für Tierheime ist, die Straßenkatzen an Futterstellen zu betreuen und kastrieren zu lassen. Gleichzeitig zeigt der Report umsetzbare Lösungen auf, um das Katzenelend in den Griff zu bekommen.

Neue Katzenschutz-Kampagne macht Katzenelend sichtbar

Zusammen mit der Veröffentlichung des Katzenschutzreports startet der Deutsche Tierschutzbund am 8. August seine Kampagne “Jedes Katzenleben zählt“, mit der die Tierschützer die Öffentlichkeit aufklären und die Politik in die Pflicht nehmen. Das Ziel der Kampagne ist es, das Leid der deutschen Straßenkatzen sichtbar zu machen und langfristig zu mindern. Auf der Website www.jetzt-katzen-helfen.de finden Katzenfreunde neben dem Report weitere Infos sowie Tipps, wie jeder Einzelne Straßenkatzen helfen kann.